Was ist nun die Ergebenheit (Islam)?

Sie ist die Lebensweise, die Muhammad offenbart wurde und die sämtliche vorigen Religionen und Lebensweisen aufgehoben hat. Allah (y) sagt: Er ist es, Der Seinen Gesandten mit der Rechtleitung und der Religion (Lebensweise) der Wahrheit gesandt hat, um ihr die Oberhand über alle Religion (Lebensweise) zu geben (sichtbar zu machen), auch wenn es den Götzendienern (Leugner) zuwider ist. [Qur´an 9:33]

Sie ist die von Allah akzeptierte Lebensweise, alle anderen Lebensweisen werden nach dem Prophetentum Muhammads (s) nicht mehr angenommen. Allah (y) sagt: Wer aber von den Gruppierungen ihn verleugnet, dessen Verabredung(sort) ist das (Höllen)feuer. [Qur´an 11:17]

Diese Lebensweise bedeutet, dass man sich Allah absolut ergibt, Ihm gehorsam folgt und dass man sich von jeglichen Götzen lossagt. Diese Lebensweise haben Milliarden Menschen angenommen, denkst du also sie sind auf dem Holzweg und du allein hast Recht?

Sie ist die einzige Lebensweise, um welche die Menschen in Scharen wetteifern um sie anzunehmen, obwohl keine wirtschaftliche oder politische Macht für seine Ausbreitung sorgt. Unter denen, die diese Lebensweise angenommen haben, sind nur sehr selten Menschen ausgetreten. Keine Lebensweise außer dieser wird nach der Sendung des Propheten Muhammad (s) von Allah angenommen.

Allah (y) sagt:
Wer aber als Religion etwas anderes als den Islām (die Ergebung in Allahs Willen) begehrt, so wird es von ihm nicht angenommen werden, und im Jenseits wird er zu den Verlierern gehören. [Qur´an 3:85]

Und Allah (y) sagt: Wer aber von den Gruppierungen ihn verleugnet, dessen Verabredung(sort) ist das (Höllen)feuer. [Qur´an 11:17]


Und der Gesandte Allahs (s) sagte: “Bei Dem, in Dessen Hand die Seele Muhammads ist, jeder Mensch dieser Nation, ob Jude noch Christ, der von mir gehört hat und gestorben ist, und dennoch leugnet, womit ich entsandt wurde, wird zu den Bewohnern des Feuers gehören.” (Sahih Muslim, Hadith Nr. 153)

Der Islam brachte einige gottesdienstliche Handlungen, die entweder mündlich in Form von Taten oder dem Glauben zugeordnet werden. Die Säulen des Islam sind die Taten und Aussagen, sie sind die Pfeiler auf denen die Religion ruht und nach ihnen werden die Menschen beurteilt, ob sie Muslime sind oder nicht. Es geht bei diesen Pflichten nicht um rein äußerliche Angelegenheiten, es ist vielmehr das Ziel, die Seele durch gottesdienstliche Handlungen zu reinigen, zu korrigieren und zu erziehen. Der Islam will also durch das Praktizieren dieser Säulen erreichen, dass das Individuum sich verbessert und stärkt. Allah (y) sagt über das Gebet: Gewiss, das Gebet hält davon ab, das Schändliche und das Verwerfliche (zu tun). [Qur´an 29:45]

Allah (y) sagte über die Armenabgabe (Zakaat): Nimm von ihrem Besitz ein Almosen, mit dem du sie rein machst und läuterst, und bete für sie (bitte um Segen für sie)…. [Qur´an 9:103]

Allah (y) sagt über das Fasten: O die ihr glaubt, vorgeschrieben ist euch das Fasten, so wie es denjenigen vor euch vorgeschrieben war, auf dass ihr gottesfürchtig werden möget. [Qur´an 2:183]

Allah (y) sagt über die Pilgerfahrt (Hağğ): Die (Zeit der) Pilgerfahrt (sind) bekannte Monate. Wer in ihnen die (Durchführung der) Pilgerfahrt beschlossen hat, der darf keinen Beischlaf ausüben, keinen Frevel begehen und nicht Streit führen während der Pilgerfahrt. [Qur´an 2:197]

Die gottesdienstlichen Handlungen spielen im Islam bei der Bildung und Reife des guten Charakters und der Bewahrung der Einheit und des Zusammenhalts der muslimischen Gesellschaft eine große Rolle.

Die zwei Glaubensbekenntnisse:

Man bekennt, “dass es nichts Anbetungswürdiges außer Allah gibt und dass Muhammad der Diener und Prophet Allahs ist.” Dieses Bekenntnis ist der Schlüssel zum Eintritt in den Islam, denn die anderen Säulen bauen darauf auf. Es gibt nichts Anbetungswürdiges außer Allah bedeutet:

Nur Allah hat diese Schöpfung erschaffen

Niemand außer Allah hat die absolute uneingeschränkte

Macht und Befehlsgewalt in dieser Schöpfung.

Nichts ist würdig verehrt zu werden außer Allah.

Das Bekenntnis, “dass Muhammad der Prophet Allahs ist”, bedeutet: dass man daran glaubt, dass er ein Diener Allahs war und ein Prophet, dem Allah offenbarte und ihm befahl, die Botschaft der ganzen Menschheit zu überbringen. Durch ihn wurde das Prophetentum vollendet, es gibt also nach ihm keinen Propheten mehr. Daraus ergibt sich, dass man seinen Befehlen folgt und vermeidet, was er verboten hat.

Das Gebet:

Das Gebet ist die Verbindung zwischen dem Menschen und Allah. Jedes Mal wenn der Mensch von den Versuchungen des Diesseits eingenommen wird und die Fackel des Glaubens in seinem Herzen zu erlöschen beginnt, ruft der Gebetsrufer zum Gebet, worauf die Fackel wieder leuchtet. Der Mensch bleibt also jederzeit in Verbindung mit seinem Schöpfer. Es gibt fünf Gebete am Tag, die der Muslim gemeinschaftlich in der Moschee verrichtet, außer wenn er nicht kann. So lernen sich die Muslime besser kennen und die Brüderlichkeit und Liebe wird unter ihnen gestärkt. So vermissen sie auch einander. Wenn einer unter ihnen krank ist, besuchen sie ihn, wer Hilfe braucht, dem helfen sie, wer traurig ist, den ermuntern sie, wer nachlässig ist, dem geben sie Ratschläge und dadurch werden sämtliche gesellschaftliche Unstimmigkeiten und Unterschiede beseitigt. Alle Muslime stehen Seite an Seite aufgereiht, Alte, Junge, Reiche, Arme, Hochrangige und Geringe, alle sind sie in gleicher Weise im Gebet vertieft und stehen vor Ihm. Sie wenden sich zur selben Zeit in eine Gebetsrichtung.

Die Zakaat (Armenabgabe):

Es handelt sich um einen festgelegten Anteil des Vermögens, den der reiche Muslim mit guter Absicht bezahlt und somit dem Gebot Allahs Folge leistet. Er bezahlt sie den Armen und Bedürftigen um ihre Bedürfnisse zu stillen und ihnen über die Misere des Bettelns hinweg zu helfen. Sie ist Pflicht für jeden Muslim, der genug Vermögen besitzt. Allah (y) sagt: Und nichts anderes wurde ihnen befohlen, als nur Allah zu dienen und (dabei) Ihm gegenüber aufrichtig in der Religion (zu sein), als Anhänger des rechten Glaubens, und das Gebet zu verrichten und die Abgabe (Zakaat) zu entrichten; das ist die Religion des rechten Verhaltens. [Qur´an 98:5]

Wer sie leugnet ist kein Muslim, er hat die Bedürftigen und Schwachen an ihren Rechten gehindert. Die Zakaat ist nicht, wie einige behaupten, die den Islam nicht kennen, eine Armensteuer, welche der islamische Staat von seinen Untertanen erhebt. Denn wäre sie eine Steuer, dann wäre sie für jeden, der im Schatten des islamischen Reiches lebt maßgeblich, egal ob Muslim oder Nichtmuslim. Doch es ist bekannt, dass zu ihren Bedingungen der Islam gehört und sie deswegen von Nicht-Muslimen nicht verlangt werden darf.

Die Bedingungen:

  • Man muss eine bestimmte Menge, die der Islam festgelegt hat, an Vermögen besitzen, das nicht für die täglichen Bedürfnisse verwendet wird.

  • Es muss ein Mondjahr verstreichen, während dem dieser Mindestbetrag an Vermögen immer vorhanden sein muss, wenn nicht ein Jahr vergangen ist, braucht man auch keine Zakaat davon zu bezahlen.

  • Der Islam hat festgelegt, wer Anspruch auf die Zakaat-Gelder hat: Allah (y) sagt: Die Almosen sind nur für die Armen, die Bedürftigen, diejenigen, die damit beschäftigt sind, diejenigen, deren Herzen vertraut gemacht werden sollen, (den Loskauf von) Sklaven, die Verschuldeten, auf Allahs Weg und (für) den Sohn des Weges (dem Reisenden), als Verpflichtung von Allah. Allah ist Allwissend und Allweise. [Qur´an 9:60]

    Der Anteil am Vermögen, den man abgeben muss, beträgt 2,5 %. Das Ziel des Islam ist es durch diese Verpflichtung die Armut in der muslimischen Gesellschaft zu mildern und deren Gefahren, wie Diebstahl, Raubmord und Gewaltdelikte zu bannen, sowie es auch zu den Zielen gehört, das Verantwortungsgefühl der Gesellschaft zu wecken, indem die Muslime die Bedürfnisse der Armen stillen. Durch die Zakaat wird auch die Seele des Reichen gereinigt und von Geiz, Raffgier, Materialismus und Liebe zum Weltlichen und dessen Verführungen befreit, die ihn sonst seine bedürftigen Brüder vergessen lassen würden.

    Die Herzen der Armen und Bedürftigen werden dadurch vom Hass und der Verachtung der Reichen gereinigt, wenn sie diese sehen, wie sie von ihrem Vermögen geben, was ihnen Allah befohlen hat und sich somit zum Spenden und zur Großzügigkeit verpflichten.

    Das Fasten im Monat Ramadan:

    Ramadan ist ein Monat im islamischen Jahr, in dem die Muslime fasten, indem sie sich von den Fasten brechenden Taten wie Essen, Trinken und Geschlechtsverkehr vom Beginn der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang fernhalten. Dies ist nicht erst seit dem Islam so, es wurde auch den vorigen Nationen befohlen. Allah (y) sagt: O die ihr glaubt, vorgeschrieben ist euch das Fasten, so wie es denjenigen vor euch vorgeschrieben war, auf dass ihr gottesfürchtig werden möget. [Qur´an 2:183]


    Doch der Sinn des Fastens ist es nicht, sich nur von den materiellen Dingen fernzuhalten, die das Fasten ungültig machen, man soll sich auch von den immateriellen Dingen fernhalten, die das Fasten beeinträchtigen wie zum Beispiel Lügen, über andere Menschen schlecht zu reden, Gerüchte zu verbreiten, Betrug, unnützes Gerede und ähnlichen Schlechtigkeiten. Wobei man wissen muss, dass es für einen Muslim Pflicht ist, diese üblen Taten auch außerhalb des Ramadan nicht zu begehen, doch im Ramadan ist dies noch mehr zu beachten. Der Prophet (s) sagte: “Wer nicht das schlechte Gerede und dessen Taten unterlässt, der braucht nicht wegen Allah sein Essen und Trinken zu unterlassen.” (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr. 1804)

    Das Fasten ist ein Kampf zwischen der Seele und ihren Begierden und Wünschen. Es hat gesellschaftlichen Nutzen, den der Gesandte Allahs (s) erwähnte: “Jede Tat der Söhne Adams ist für ihn, außer dem Fasten, denn es gehört Mir und Ich vergelte damit. Das Fasten ist ein Schutz. Wenn einer von euch fastet, so soll er nicht streiten und nicht schreien. Doch wenn ihn jemand beschimpft oder bekämpft, so soll er sagen: ‚ich faste’ und bei Dem in Dessen Hand die Seele Muhammads ist, der Mundgeruch eines Fastenden ist Allah lieber als Moschusduft. Der Fastende freut sich zweimal: wenn er sein Fasten bricht und wenn er seinen Herrn trifft und sein Fasten vorweisen kann.” (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr. 1805)

    Durch das Fasten nimmt der Muslim die Bedürfnisse seiner Brüder wahr, die arm und bedürftig sind und nicht ausreichend zu essen, zum Anziehen und kein sie schützendes Heim haben. Dadurch bemüht er sich mehr, ihre Rechte zu wahren und nach ihnen und ihren Bedürfnissen zu fragen.

    Die Pilgerfahrt (Hadsch):

    Man begibt sich zum heiligen Hause Allahs um festgelegte Riten an bestimmten Orten zu bestimmten Zeiten zu verrichten. Diese Säule ist für jeden Muslim Pflicht, der bei Verstand ist und die Pubertät erreicht hat, egal ob Mann oder Frau. Sie wird einmal im Leben verrichtet, wobei zu den Bedingungen der Verpflichtung gehört, dass man dazu körperlich und finanziell in der Lage ist. Wer jedoch unheilbar krank ist und dadurch nicht pilgern kann, so kann er jemanden beauftragen, der selbst schon gepilgert ist, für ihn den Hadsch zu verrichten. Wer jedoch zeit seines Lebens so arm war, dass er nicht pilgern konnte, und nur das Lebensnotwendige besitzt, der ist nicht dazu verpflichtet.

    Allah (y) sagt:
    Und Allah steht es den Menschen gegenüber zu, dass sie die Pilgerfahrt zum Hause unternehmen – (diejenigen,) die dazu die Möglichkeit haben. Wer aber ungläubig ist, so ist Allah der Weltenbewohner (aller Welten) Unbedürftig. [Qur´an 3:97]

    Die Hadsch gilt als die größte Versammlung von Muslimen an einem Ort zu einer bestimmten Zeit. Sie verehren ein und denselben Herrn, sind in dasselbe Gewand gekleidet, verrichten dieselben Riten und rufen die gleichen Worte:

    Hier bin ich oh mein Herr hier bin ich bereit für Dich, neben Dir gibt es keinen Teilhaber, hier bin ich bereit, wahrlich das Lob und die Wonne gehören Dir und die Herrschaft Du hast keinen Teilhaber.

    Das bedeutet etwa:
    „Wir sind zu diesem Ort gekommen oh Allah, weil Du uns gerufen hast, wir ersehen Deine Zufriedenheit und verlangen diese bei Deiner Einzigartigkeit, Du allein und sonst niemand bist es würdig verehrt zu werden.“

    Es gibt keine Unterschiede zwischen Arm und Reich, horchrangig oder nicht, schwarz und weiß, Araber und Nichtaraber, alle sind gleich vor Allah, es gibt unter ihnen keinen Unterschied außer in der Gottesfurcht. Dadurch werden die Brüderlichkeit zwischen den Muslimen und ihre alleinige Gottesverehrung und ihre Riten und Hoffnungen gestärkt.